DIE HÖHLE ist ein Kinderbuch, das 2017 beim Berliner Verlag ROUND NOT SQUARE erschienen ist.

Es handelt sich um eine Buchrolle. Sie ist 20cm hoch und 11,6 Meter breit. Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes, mit viel Liebe zum Detail gefertigt und vom Verlag handgebunden. Zu erstehen ist es hier: http://round-not-square.com/shop/de/shop/books/hoehle/

Die Katze Schwabbel ist verschwunden. Darüber sind Hannah und Leo sehr traurig. Doch weil man nicht die ganze Zeit traurig sein kann, beschließen die beiden, eine Deckenhöhle zu bauen. Sie schlüpfen in die Rollen von Agnes Rotzenstein, der berühmten Abenteurerin, und Hubert Hirnschmalz, des Meisters alles Dellektive (sic!). Als Hubert Hirnschmalz zwischen den Kissen ein Katzenhaar findet, ist klar: Sie müssen Schwabbel in der Höhle suchen. So begeben sich Frau Rotzenstein und Herr Hirnschmalz auf eine abenteuerliche Reise durch die Weiten der Höhle, die von innen um einiges größer ist, als es von außen scheint. Sie treffen auf allerlei kuriose Gestalten, und bald wird klar: Sie sind nicht die einzigen, die etwas vermissen...

Eine Geschichte über Verlust und wie man damit umgeht, sowie über Abenteuer, Rotz und Wasser, Spaghetti, Beerensaft und fliegende Fische. 

Die Idee des Buches stammt von der Wiener Philosophin und Schriftstellerin Eva Liedauer und mir, der Text enstand unter ihrer Feder, Illustration, Layout und Typographie sind von mir.

Der Text ist absichtlich sehr süddeutsch bis österreichisch gehalten. Es gibt lange, fantasievolle Worte und verschachtelte Sätze - wir wollen Kinder fordern statt unterfordern. Viele Kinderbücher sind in einer sehr klaren, einfachen Sprache gehalten - das war uns einfach zu fad. Sprache muss einen mitreißen und umschlingen, und wir glauben, dass man Kindern da oft zu wenig zutraut.

Auch war es uns sehr wichtig, dass das Buch keinerlei Genderclichés bedient - es gibt eine Heldin und einen Helden. Beide haben starke, aber auch schwache Momente. Die technischen Fragen löst nicht automatisch der Bub, das Mädchen trägt kein rosa und muss nicht gerettet werden, das kann sie schon sehr gut selber. 

Gezeichnet wurde analog mit Fineliner und Aquarellfarben. 

Gebunden wird das Buch on demand von einer Buchbinderin des Verlags Round Not Square in Berlin, das Cover ist aus Buchleinen und das Innencover aus handgeschöpftem Büttenpapier. 

.NA bildet eine Zusammenstellung von Texten, Originalzeichnungen und Originaldruckgrafiken auf Ingres Büttenpapier. Das Buch entstand mithilfe der Abteilung für Druckgrafik der Universität der angewandten Künste in Wien.

Der Text wurde mit einer alten, analogen Schreibmaschine auf Büttenpapier getippt. Diese Seiten wurden dann auf ein kleineres Format zugerissen als die restlichen,  illustrierten Seiten des Buches, und jeweils zwischen die größeren Seiten eingebunden.  An anderen Stellen wiederum wurde der Text mithilfe eines Stempels gesetzt.  Bei den Texten handelt es sich einerseits um Lyrik, andererseits um Tagebuchauszüge und Gesprächsfetzen. Letztere wurden diversen Konversationen auf sozialen Netzwerken entnommen.

Bei der Verschiebung dieser Gesprächsfetzen aus ihrem digitalen, schnelllebigen Umfeld - rasch, rasch auf der Tastatur getippt - auf Papier, getippt in schwarzer Tinte von einer alten Schreibmaschine, kommt es zum Moment eines sehr interessanten Medienübergangs, einer Bedeutungsverschiebung. 

Der Graphic Novel entstand als Diplomprojekt an der Höheren Graphischen Bundes-, Lehr- und Versuchsanstalt in Zusammenarbeit

mit Fabian Zimmermann. Bei diesem Projekt teilten die Künstler_innen das Buch kapitelweise auf, d.h. beide übernahmen jeweils für ihren Teil Illustration, Typographie und Layout. 

Das Projekt setzt die Romanvorlage von Sir Terry Pratchett grafisch um. Pratchett, der durch seine Bücher und der darin vertretenen Philosophie und Weltanschauung beide Künstler_innen beeinflusste und inspirierte, verstarb im März 2015. Der Graphic Novel ist also

gleichfalls als Hommage zu verstehen, als eine letzte Verbeugung vor dem Intellekt und der Kreativität dieses Mannes.

Das Buch wurde letztendlich als Digitaldruck realisiert. Der Arbeitsprozess selbst, also alle Schritte exklusive der Endabfertigung, blieb ausschließlich analog. Die Illustrationen wurden mithilfe von Fineliner, Aquarellfarben und Ölpastellkreiden gezeichnet. Der Text wurde mithilfe einer alten, analogen Schreibmaschine getippt und teils eingescannt und bearbeitet, teils als Collage direkt auf das Bild geklebt.